Eine starke digitale Marke für dein Unternehmen entwickeln

Ein Experte gibt dir sieben Tipps zur Erstellung einer ansprechenden Website und digitalen Präsenz.

Unabhängig davon, ob du als Quereinsteiger startest oder ein ganz neues Unternehmen gründest, eine starke digitale Marke wird dir zum Erfolg verhelfen.

Eine digitale Marke erzählt eine visuelle und schriftliche Geschichte darüber, wer du bist und was man von dir erwarten kann. Und sie kann ein bedeutender Vermögenswert sein – eine einheitliche Markenpräsenz über alle Plattformen hinweg kann den Umsatz um bis zu 23 Prozent steigern, wie dem von LucidPress veröffentlichten Bericht „State of Brand Consistency“ zu entnehmen ist.

„Besonders in unserer heutigen Zeit ist deine digitale Marke das Erste, was Menschen von deinem Unternehmen kennenlernen“, sagt Rachel Ritchie, Principal, Creative Services, der Marketing und Design-Agentur Good & Gold in Portland, Oregon. „Wenn ein Unternehmen beabsichtigt, eine interagierende Kundenzielgruppe, bei der es nicht in Vergessenheit gerät und die zu ihm zurückkehrt, zu vergrößern, zu skalieren oder aufzubauen, muss es seine digitale Marke zu einer bedeutsamen Priorität machen.“

Bereit für den ersten Schritt? Rachel führt sieben Punkte an, die du beachten musst, wenn du eine starke digitale Marke erschaffen möchtest.

1. Plane deine Positionierung

Denke zunächst über deine Marke und die Botschaft nach, die sie vermitteln soll. Konzentriere dich darauf, warum jemand das Produkt kaufen möchte, das du anbietest. Berücksichtige dabei, welche Auswirkung es auf das Leben der Menschen hat, die es verwenden. Und denke über deine Zielgruppe nach, einschließlich ihrer Persönlichkeiten und warum sie an dir interessiert sind. Auf dieser Basis kannst du eine Sammlung von Wörtern und Bildern erstellen, mit denen du deine grundsätzliche Botschaft vermitteln kannst.

Wenn du dich abheben möchtest, denke daran, dass es nicht unbedingt dein Angebot selbst sein muss, was überzeugt, sondern dass es beispielsweise auch deine Beschaffungsquellen sein können. Es könnten aber auch die Erfahrungen sein, die Menschen mit deinem Unternehmen gemacht haben. Die Benutzererfahrung ist laut Prognosen das wichtigste Unterscheidungsmerkmal für Marken im Jahr 2020.

„Wenn Verbraucher etwas weiterempfehlen,, geschieht dies nicht aufgrund der Formulierung oder der Tradition eines Unternehmens“, sagt Rachel. „Es liegt daran, dass das Produkt gut und das Erlebnis unkompliziert war. Das Erlebnis ist ein wesentlicher Teil des Puzzles.“

2. Wähle eine Markensprache aus

Der Prozess, Markensprache und -ton richtig zu gestalten, ist für jedes Unternehmen unterschiedlich und sowohl von dem Markt, den du bedienst, als auch von deiner Persönlichkeit abhängig. „Finde heraus, was für dich authentisch und echt ist“, sagt Rachel.

Die Markensprache sollte einheitlich sein: Dies gilt für alle digitalen Medien ebenso wie für alle Offline-Kanäle, wie Postkarten, Druck, Verkaufsstellen oder persönliche Präsenz bei Veranstaltungen wie Festivals oder Messen.

Ein einheitlicher Ton sorgt dafür, dass deine Marke glaubwürdiger und zuverlässiger ist und den Benutzern einen eindeutigen Eindruck ihrer Kernwerte vermittelt. Überlege dir, wie du wahrgenommen werden möchtest – dein Markenton kann dazu beitragen, Ehrlichkeit, Informiertheit, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit zu vermitteln – das heißt, alle Arten menschlicher Werte.

Die Markenstimme könne sich im Laufe der Zeit entwickeln, merkt Rachel an. Beobachte, worauf Personen auf verschiedenen Kanälen reagieren. Evaluiere, wo du mit deiner Zielgruppe in Kontakt kommst, und scheue nicht davor zurück, deinen Ansatz anzupassen, um deine Kampagne zu verbessern.

3. Entwickle einen zeitlosen Stil

Die visuellen Elemente deiner digitalen Marke gehören zu den ersten Dingen, die Besuchern ins Auge fallen. Deine Auswahl an Farben, Schriftarten und anderen Stilelementen sollte zeitgemäß, aber nicht zu trendy sein. Wenn du dich für eine Farbpalette und Schriftarten entschieden hast, kannst du einen Styleguide erstellen, damit alle, die deine Marke pflegen, klare Anweisungen erhalten und eine gemeinsame Sprache nutzen, um deine Botschaft visuell zu präsentieren. Rachel bemerkt dazu, dass es keine „richtigen“ Farben oder Stile gibt. „Jeder ist anders und jeder hat seine eigenen Gefühle, was Farben und Schriftarten betrifft.“

„Du möchtest den Bezug zu dem herstellen, was da draußen passiert – zum Beispiel durch starke Kontraste oder Color Blocking“, fährt Rachel fort. „Verzichte jedoch auf Schriftarten oder Farbschemata, die zu trendy anmuten, sonst unterscheidest du dich nicht von den anderen Websites.“

Achte stattdessen auf eine zeitlose visuelle Ästhetik, die langlebig ist. Schriftarten sollten für mehrere Kanälen geeignet sein, einschließlich soziale Medien, Video, E-Mail und deine Website.

„Denke darüber nach, wie sich die Dinge im Laufe der Zeit in verschiedene Richtungen entwickeln können“, sagt Rachel. „Das Letzte, was du dir wünschst, ist eine Website, die du in sechs Monaten neu gestalten musst, weil sie veraltet erscheint.“

4. Wähle die richtigen Bilder aus

Da Stockfotografie in der Regel online problemlos verfügbar ist, liegt die Versuchung nahe, schnell darauf zuzugreifen und sie in deine Website oder deinen sozialen Feed zu implementieren. Denke nach, bevor du Beiträge veröffentlichst.

Entwirf einen allgemeinen Ansatz dazu, wofür Bilder in Bezug auf deine Marke relevant sind, um über alle digitalen Kanälen hinweg für einen einheitlichen visuellen Stil zu sorgen.

Rachel erklärt, dass dies entsprechend deiner Geschäftsangebote stark variieren kann. Wenn du ein physisches Produkt verkaufst, solltest du in Bezug auf hochwertige Fotografie nicht knausern. „Es handelt sich um eine Investition, bei der die Markenrichtlinien und die Integrationsmöglichkeit über alle Kanäle hinweg berücksichtigt werden müssen.“

Für andere Arten von Unternehmen kann Stockfotografie eine ausgezeichnete Option sein. „Es gibt viele hochwertige Stockfotos im Netz – manche sind sogar kostenlos – und diese bieten für viele Websites eine großartige Möglichkeit der Illustration“, sagt sie. „In diesem Bereich können Unternehmen definitiv Geld sparen.“

5. Nimm dir Zeit für Vorlagen

Die anfängliche Konzipierungsphase – bei der du das grundsätzliche Layout oder den Entwurf deiner Website planst – sei extrem wichtig, sagt Rachel.

„Du möchtest viel Zeit darauf verwenden, das Layout und die Struktur zu planen“, erläutert sie. Ein gute Website ist Benutzern intuitiv zugänglich, ohne sie abzulenken, wenn sie nach Informationen oder Content suchen.“

Auch ihre Skalierbarkeit sollte berücksichtigt werden. Auch wenn du derzeit nur ein paar Produkte anbietest, solltest du berücksichtigen, wie die Website funktionieren wird, wenn dein Unternehmen wächst und sich dein Angebot erweitert. Wenn deine Website ein Content-Portal ist, musst du sicherstellen, dass die Leser archivierte Artikel ebenso problemlos finden wie frisch veröffentlichte Beiträge. Eine gemeinnützige Organisation wird abgesehen von den jährlichen Aktivitäten auch die Möglichkeit haben wollen, Spendenkampagnen einzublenden, die an aktuelle Ereignisse oder Feiertage anknüpfen.

Das Logo einer Marke ist ihre Visitenkarte, online ebenso wie offline. Wenn du Unterstützung beim Entwerfen deines eigenen Logos zu benötigst, sieh dir an, was andere Marken in deinem Bereich benutzen und tausche dich mit Personen aus, die mit unterschiedlichen Aspekten deiner Marke arbeiten. Lass dich von ihnen informieren, worauf deine Zielgruppe ihrer Ansicht nach reagieren wird und was erfolgversprechend scheint.

„Höre allen Stakeholdern zu, bevor du loslegst und mit deinem Entwurf beginnst“, sagt Rachel. „Du kannst ein Projekt angehen und der Meinung sein, dass du alles weißt, und trotzdem komplett auf dem Holzweg sein.“

Achte ebenso wie bei allen anderen Designelementen darauf, dass dein Logo nicht zu trendy, aber langlebig ist, und dass es sich auf verschiedene Weise auf unterschiedlichen Plattformen bewähren kann. Ein gutes Logo ist in verschiedenen Farben verfügbar und umkehrbar. Wenn ein Logo beispielsweise rot mit einem weißen Hintergrund ist, sollte es auch in weiß mit einem roten Hintergrund funktionieren.

Außerdem sollten unterschiedliche Versionen deines Logos zur Verwendung in verschiedenen Formaten erstellt werden – beispielsweise in horizontaler und vertikaler Anordnung. Aber pass auf, dass du es beim Entwerfen alternativer Versionen nicht übertreibst. Gestalte zwei oder drei Entwürfe und gib präzise Richtlinien, welche Version wann und wo verwendet werden soll.

7. Denke über unterschiedliche Geräte und Plattformen hinweg

Vergiss dabei nicht, dass alles, was du entwirfst, nicht nur auf mehreren digitalen Plattformen, sondern auch für eine Vielzahl an Geräten funktionieren muss.

„Wenn du beispielsweise deine Website erstellst, denke gleichzeitig auch an dein E-Mail-Design“, sagt Rachel. „Ich vertrete die Philosophie, dass E-Mails nicht wie ein Durchschlag deiner Website aussehen müssen, aber der Leser muss erkennen, dass die beiden zusammengehören.“

Sieh dir alle deine Details anund nimm zur Kenntnis, wie Designelemente an andere Kanäle angepasst werden können. Beachte dabei, dass nicht für jeden Kanal die gleichen Anforderungen gelten. „Um die Aufmerksamkeit in einem E-Mail-Posteingang zu erregen, kannst du auf die gleichen Elemente wie auf deiner Website zurückgreifen, aber auf jedem Kanal sollte ein anderes Gefühl vermittelt werden,“ sagt Rachel.

Außerdem solltest du bei der Gestaltung die unterschiedlichen Anforderungen von Desktops und Mobilgeräten berücksichtigen und daran denken, dass viele Elemente deiner Website auf einem PC, Tablet oder Smartphone unterschiedlich angezeigt werden.

„Wir entwerfen weiterhin für Desktops, da dort alles am besten aussieht und das Design leben und atmen kann. Außerdem liefert es die beste Benutzererfahrung“, bemerkt Rachel. „Aber das Design für Mobilgeräte darf dabei nicht vergessen werden. Das Anpassen der mobilen Erfahrung ist ständig in unseren Köpfen.“

Schöpfe das volle Potenzial deiner digitalen Marke aus

Eine einheitliche digitale Markenstrategie mit umfassender Konsistenz in Bezug auf Texte, Grafiken, Design und Positionierung kann dir helfen, eine engagierte Zielgruppe zu finden und zu vergrößern. Wähle digitale Designelemente aus, die dauerhaft und über alle Kanäle hinweg verwendbar sind. Mit ihrer Hilfe kannst du eine überzeugende Geschichte erzählen und eine starke Online-Präsenz für deine Marke aufbauen.

Rachel Ritchie

Principal, Creative Services, der Marketing und Design-Agentur Good & Gold in Portland, Oregon

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